Rolf Bartels und Derek Eicke sehen sich als „wunderbares Team"/ Bürgermeister Brandt: Nicht verstecken

Die Schüler waren schon ins Wochenende abgeschwirrt, als Rolf Bartels und Derek Eicke gestern Nachmittag ihren Einstand gaben - 41 Tage, nachdem sie an der Schule am Goldbach ihre neue Aufgabe in Angriff genommen haben. Bartels ist Rektor, Eicke sein Vertreter. Die Ernennungsurkunden erhalten sie erst nach der dreimonatigen Probephase.

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Rolf Bartels (Mi.) ist Rektor, Derek Eicke (hinten re.) sein Stellvertreter. Zum Führungsteam gehört außerdem Bernd Rothkamp (hinten li.). Rechts Bürgermeister Andreas Brandt, links Regierungsschuldirektor Gerhard Grönke. (FOTO: ANKE LANDWEHR)

Die Stimmung beim gestrigen Einstand und Willkommensfest ließ vermuten, dass sich zwischen Bartels, Eicke und dem Kollegium eine vielversprechende Zusammenarbeit anbahnt. Er gehe sein neues Amt mit „viel Lust und Ideen" an, erklärte Bartels, fühle sich momentan aber noch wie ein Schüler. „ Ich muss erst in die Aufgabe hineinwachsen."
Er wisse um die hohen Erwartungen, die mit dem Führungswechsel verbunden seien, sagte Bartels. Die großen Ziele einer „Schule in Bewegung" könnten nur gemeinsam verwirklicht werden. Er appellierte an das Kollegium, über die tägliche Arbeit nicht die Visionen aus dem Auge zu verlieren und der Schule so ein eigenes Profil zu geben. Es sei ein Glücksfall, dass er, sein Vertreter Derek Eicke und der auch bisherige dritte Mann im Führungsteam, Bernd Rothkamp, „wunderbar" harmonierten. Das gelte ebenso für Sandra Hänsch, die die Schulleitung in ihren Aufgaben unterstützt.
Worin Bartels' Hauptaufgabe liegt, umriss Regierungsschuldirektor Gerhard Grönke: „Prozesse in Gang setzen und begleiten, Qualität sichern und entwickeln - das ist ihre Hauptverantwortung." Die Ergebnisse der jüngsten Schulinspektion bildeten eine gute Basis für die neue Leitung an einer Schule, „die so toll funktioniert." Der demografische Wandel mit seinem Rückgang der Schülerzahlen, das Schicksal der Hauptschule, die Integration von Kindern mit Behinderung und neue Erlasse seien Herausforderungen, denen sich die Schule zu stellen habe, so Grönke. Sein Urteil über Bartels und Eicke: „Das sind Zwei, die können wirklich unterrichten und auch erzieherisch wirken."
Bürgermeister Andreas Brandt teilte diese Auffassung und stellte überdies eine Gemeinsamkeit mit Bartels fest: „Wir haben beide mal Industriemechaniker gelernt. " Er lud den neuen Rektor und dessen Vertreter sogleich ein, sich mit ihm in den Umzug zum Langwedeler Markt einzureihen. „Schulleitung darf sich nicht verstecken, sondern muss in der Öffentlichkeit präsent sein", erklärte Brandt. Die örtlichen Betriebe seien sehr an einer Zusammenarbeit mit der Schule interessiert, weil sie den Fachkräftemangel allmählich zu spüren bekämen.
Aber zunächst einmal gab es so viele Topfblumen für die neuen Männer an der Spitze, dass es in ihren neuen Büros an Grünzeug nicht mangeln wird. Beschenkt wurden sie von den Kollegen, vom Schulverein und von den Schulleitern im Flecken Langwedel, in deren Namen Angelika Bernstein-Janßen (Grundschule Völkersen) die Neuen willkommen hieß: „Ihr werdet das schon machen, Jungs", rief sie Bartels und Eicke salopp zu.
Der 41 Jahre alte Bartels, der vom Handwerker zum Lehrer umsattelte und diesen Beruf seit 1997 ausübt, hat zuletzt in Visselhövede unterrichtet. Davor war er an der Haupt- und Realschule Dörverden, wo er bereits Führungsaufgaben übernahm.
Mit Derek Eicke (36) verbindet ihn nicht nur die Liebe zum Beruf. Beide sind verheiratet und zweifache Väter. Derek Eicke, der von der Thedinghäuser Gudewill-Schule nach Langwedel wechselte, hatte Frau und Kinder gestern dabei. Bartels' Familie hatte einen anderen Termin, an dem er eigentlich auch gern teilgenommen hätte. „Aber beides ging ja nun mal nicht." Bürgermeister Andreas Brandt kennt das: „Mir scheint, Schulleiter arbeiten genauso viel wie Bürgermeister."

Quelle: Verdener Nachrichten Autorin: ANKE LANDWEHR

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