Was ist los an der Oberschule am Goldbach?
Oberschule am Goldbach: Mit Amazon dicken Gewinn gemacht
Langwedel - Von Jens Wenck. Wie? Fototermin? Jetzt? Das hätte Derik Eicke, stellvertretender Leiter der Oberschule Langwedel ja auch mal eher sagen dürfen. Dann hätte man vielleicht noch etwas am Styling tun können. Aber auch egal. Wer beim Börsenspiel der Kreissparkasse so dermaßen abräumt, der steckt solche Überraschungen fix weg. Beim Börsenspiel haben nämlich zwei Teams der Oberschule am Goldbach trefflich zu geschlagen.
Über 2 000 virtuelle Euro Gewinn standen am Ende zu Buche. „Moment“, sagt Niels Musold, zückt sein Smartphone und guckt nach: „2 179, 79 Euro um genau zu sein.“ Kreisweit auf Platz Drei kamen die Langwedeler Neuntklässler mit dem Gruppennamen SDA.
Klar, das gab eine Einführung ins Planspiel durch Vertreter der Langwedeler Sparkasse, verbunden mit dem Angebot, auch während des Spiels immer ansprechbar zu sein. Brauchten „Die Börsenmakler“ aber nicht. Sie hatten das Thema Börse ja auch noch im Unterricht. Da haben sie auch eine Arbeit zum Thema geschrieben. „Also über Börse. Da wussten wir schon, was Aktien sind.“
Logisch.
Zum Börsenspiel gab es auch eine App für Mobilgeräte. Die wurde dann auch gern genutzt, um die aktuelle Lage zu checken. Aber für Käufe und Verkäufe hat man doch lieber den PC genommen.
„Sie haben sogar in den Pausen gefragt, ob sie drin bleiben können. Da haben sie dann am Active Board gestanden und Börsenkurse diskutiert“, erzählt Lehrer Derick Eicke. „So etwas hab ich in all den Jahren noch nicht erlebt.“ Wer es noch nicht weiß: Langwedeler Oberschülerinnen und Oberschüler nehmen schon seit Längerem durchaus erfolgreich am Börsenspiel teil.
Das Erfolgsgeheimnis der „Börsenmakler“? Ist keines. Man muss sich informieren und aufpassen. „Angefangen haben wir mit EWE“, erzählt Niels Musold. „Und dann haben wir mit Amazon voll Gewinn gemacht.“
Zu den „Black Friday“-Aktionstagen des Internethändlers investierte man in dessen Aktien, stieß sie zum richtigen Zeitpunkt wieder ab. „Zwischenzeitlich hatten wir da 6 000 bis 7 000 Euro Gewinn.“ Damit lag man in Niedersachsen eine ganze Zeit auf Platz Zwei des Börsenspiels, dann auf Platz Drei. Auch beim Nachhaltigkeitspreis lag man phasenweise sehr gut im Rennen.
Den anderen Langwedeler Gruppen blieb der Erfolg der „Börsenmakler“ natürlich nicht verborgen. Man fragte nach, man tauschte sich aus. Die einen waren definitiv ein Ansporn für die anderen, hat auch Lehrer Eicke beobachtet. Die Börsengespräche waren übrigens reine Sache der jungen Damen und Herren. Niemand hat da irgendwelche geballte Bank- oder Aktienkompetenz in der Familie.
Zum Jahresende kam dann aber der Börsencrash, auch als Folge der Umtriebe des aktuellen US-Präsidenten. Zum Ende hätten sie noch versucht zu investieren, um die Verluste wieder wettzumachen. Aber egal was man probierte: Da kam nichts dabei heraus. Also haben sie alles abgestoßen. Und dann hieß es nur noch: Ruhe bewahren. „Füße still halten und die anderen Gruppen beobachten“, so Niels Musold.
200 Euro haben die „Börsenmakler“ für ihren 1. Platz bekommen. Und, was haben sie damit vor? „Die haben sie unter sich aufgeteilt. 50 Euro für jeden“, sagt Derik Eicke.
(Quelle:Verdener-Aller-Zeitung vom 18.01.2019)