Schülerinnen und Schüler schulen Senioren am Computer / Generationsprojekt kommt prächtig an

LANGWEDEL (jw) ■ Eigentlich ist jetzt Schluss. Aber die hören einfach nicht auf. Weder die Schüler, noch die Senioren. Dabei warten die Organisatoren eigentlich schon alle darauf, ihre Abschiedsworte zu sprechen. „Ran an den Computer! Schülerinnen und Schüler schulen Senioren" hieß das Projekt an der Langwedeler Haupt- und Realschule. Von „Jetzt aber weg vom PC" war da nirgendwo die Rede. Warum also aufhören?

„Jetzt könnte es richtig los gehen", findet auch Frank Pfeifer, der als Pädagoge der Schule am Goldbach das ganze Projekt betreut. Unter den Schüler wurde gefragt, wer mitmachen würde, etliche Mädchen und Jungs aus den Klassen 6 bis 10 meldeten sich. Langwedels Seniorenbeauftragte Kathrin Moje und die Gleichstellungsbeauftragte Karin Sievers schrieben den Kurs für Senioren aus - zack, war die Teilnehmerliste voll.vaz_27.02.10
„Erst der Einstieg in Windows, Internet, E-Mails schreiben, Textverarbeitung", standen auf dem Programm des Schnupperkurses, so Frank Pfeifer. „Für die Senioren ist es wichtig, erst einmal Kontakt herzustellen." Den gab es zuerst und ganz schnell zu den jungen Leuten. „Wir haben nur den groben Rahmen vorgegeben", so Pfeifer. „Wie das dann abläuft, entscheiden Schüler und Senioren ganz individuell."
Gefördert und initiiert wurde der Kurs vom Verein „n21 - Schulen in Niedersachsen Online" und den Sparkassen in Niedersachsen. Die Langwedeler Kreissparkasse, vertreten durch ihren Leiter Holger Lochmann sponserte vor Ort noch einmal ein bisschen dazu. Lochmann: „Ist doch prima, wenn man als örtliche Einrichtung die Schule unterstützen kann." „Wenn   man merkt, wie schwierig das hier ist, ein Ende zu finden, dann ist da ja eindeutig ein Zeichen für großes Interesse", so Schulleiter Wolfgang May zufrieden. „Da haben die Paten ihre Schüler ja offensichtlich nicht geschockt, sondern motiviert."
Und die Schüler, die Paten also? „Ich mach' bei der Schulhomepage mit, schreib HTML", erzählt Torben Bruns zu seiner Motivation, an dem Projekt mitzumachen. Sein Urteil über die Senioren: „Och, die sind ziemlich gut drauf." Findet Mark Tschirnich auch: „Hat Spaß gemacht." Was Wunder, dass sich dann die Seniorenbeauftragte Kathrin Moje noch einmal ausdrücklich bei den Schülerinnen und Schülern bedankte.
„Und wie geht das jetzt weiter?", war am Ende die drängenste Frage  aus  dem Kreise der Generation 50+.
Eine verdammt gute Frage, auf die es gestern noch keine konkrete Antwort gab. „Da müsste man mal den Schülerinnen und Schülern, den Kollegen sprechen", so Wolfgang May. „Wir überlegen uns was und melden uns dann. Wir haben, ja die Teilnehmerliste", versprach Karin Sievers, bevor sich alle aus dem Computerraum der Schule trollten.
(Quelle: VAZ vom 27.02.2010)

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