VAZ 23 01 2015kLangwedels neue Schule im Weltretter-Wettbewerb

Langwedel - „Dürfen wir auch Strichmännchen malen?“ Derik Eicke stutzt. Strichmännchen bei einem Weltretterprojekt? „Da müsst ihr euch als Gruppe einigen... Wenn das passt, dann malt Strichmännchen.“ Übrigens haben sich die Weltretter aus der 5c der Langwedeler Oberschule am Goldbach in fünf Gruppen aufgeteilt und lagern an Tischen oder auch auf dem Fußboden auf dem Flur.

Die Wochenzeitung „Die Zeit“ hat zum zweiten Mal den „Leo Zeit Weltretter Wettbewerb“ ausgeschrieben. „Schaut Euch um – in Eurem Ort, in Eurer Stadt, in Eurer Nachbarschaft. Was nervt? Was geht gar nicht? Was wolltet Ihr schon immer ändern? Und dann legt los!“ heißt es in der Einladung zu dem Wettbewerb. Die 5c hat sich im Erdkundeunterricht nicht gleich ganz Langwedel sondern ihre eigene Schule vorgenommen. Auf Anregung ihres Lehrers Derik Eicke. Und so gingen die Weltretter vor: Was sind blöde Orte? Wo sind die Lieblingsorte? Anschließend war die Frage zu klären: Was kann man wo besser machen? Hier galt für alle das Motto: Feuer frei, der Fantasie freien Lauf. Jeder packt die tollsten Ideen aus, die ihm in den Kopf kommen. Hinterher widmete sich dann allerdings auch gemeinsam der Frage: Kann man die ganzen Ideen eigentlich auch wirklich umsetzen? Was lief gut bei der Arbeit, was lief denn nicht so toll?“, war eine weitere Fragestellung. Zusätzlich angespitzt hat Derik Eicke die Mädchen und Jungen mit den Plänen für den Neubau der Oberschule. Die sind als Beratungsvorlage auf den Internetseiten der Gemeinde öffentlich zugänglich. Da konnte die Fünftklässler, die ja nun wirklich gute Chancen haben, in den Neubau auch noch einzuziehen, schon mal gucken. Und möglicherweise an eigenen Verbesserungsvorschlägen und Wünschen feilen. Wem hier jetzt das System hinter der Arbeit der 5c bekannt vorkommt – stimmt, es wurde nach der Methode „Zukunftswerkstatt“ gearbeitet. Dass die 5c absolut clever und pfiffig unterwegs ist, hat Derik Eicke ja sowieso gewusst. „Solaranlagen, Umweltbewusstsein war ihnen für ihre neue Schule schon sehr wichtig. Aber dann kam auch der Vorschlag, Regenwasser für die Toilettenspülung zu nutzen. Dass Kinder in der 5. Klasse auf so was kommen...“, hat den Pädagogen dann schon ein bisschen verblüfft. Weniger erstaunlich ist in dieser Phase die Gruppenarbeit in und vor dem Klassenraum. „Sie müssen auch lernen, sich in Gruppen selbst zu organisieren.“ Allerdings wird zu bestimmten Zeiten auch immer wieder gefragt: Wie weit seid ihr? Sind die gesteckten Arbeitsziele erreicht? Nicht unwichtig, damit unterwegs auch ja keiner verloren geht, findet Derik Eicke. „Man kann natürlich auch alle Unterrichtseinheiten nur mit einem Buch machen“, sinniert der stellvertretende Leiter der Oberschule. „Aber dann schafft man es in einem Jahr, dass keiner mehr Lust hat.“ Als nächstes Projekt steht die Erstellung eines Forscherbuches über den Planet Erde auf dem Programm. Ein Besuch im „Universum“ mit Forscherprogramm ist schon in Planung. Aber erst einmal will bis Monatsende seine Wettbewerbs-Unterrichtsarbeit zur „Zeit“ nach Hamburg schicken. Vielleicht gewinnen die Langwedeler ja eine besondere Klassenfahrt. Und vielleicht hat vorher ja auch der Langwedeler Bürgermeister ein halbes Stündchen Zeit, damit die Kinder der 5c ihm erzählen können, wie sie den Entwurf für ihre neue Schule finden und welche Verbesserungsvorschläge sie möglicherweise haben. jw

(Quelle: Verdener-Aller-Zeitung vom 23.01.2015)

VAZ 23 01 2015

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